Je nach ausgewähltem Workload und Migrationstyp ermöglicht PlateSpin Migrate Ihnen das Auswählen von unterschiedlichen Methoden für die Übertragung der Workload-Daten vom Ursprung zum Ziel.
Informationen zur Auswahl einer Übertragungsmethode finden Sie unter Konvertierung (Datenübertragungsmethode).
Bei der dateibasierten Live-Transfer-Methode, die für Windows-Workloads verfügbar ist, werden auf Dateiebene Daten kopiert und Änderungen repliziert.
Um die Datenkonsistenz sicherzustellen, nutzt diese Methode den Microsoft Volume Shadow Copy Service (VSS), sofern verfügbar. Viele Unternehmens-Anwendungen sind in VSS integriert. Für die Anwendungen, die nicht integriert sind, bietet PlateSpin Migrate die Möglichkeit, Dienste kurz anzuhalten, während das VSS-Snapshot erfasst wird, um sicherzustellen, dass die Daten dieser Anwendungen in einem konsistenten Zustand erfasst werden.
Wenn VSS nicht verfügbar ist (z. B. in Workloads, die Windows Server 2003 ohne Service Packs ausführen), überwacht PlateSpin Migrate die Ursprungsvolumes während der Datenübertragung auf Änderungen. Wenn die anfängliche Übertragung abgeschlossen ist, sendet Migrate alle Dateien, die sich geändert haben, erneut. Wenn die Rate der Dateisystemänderungen konstant hoch ist, wird der Datentransfer angehalten und es wird eine Warnmeldung im Auftragsverlaufsfenster angezeigt.
Sie können Ihren Migrationsauftrag so konfigurieren, dass transaktionsintensive Dienste, z. B. Microsoft SQL Server- oder Microsoft Exchange Server-Dienste, während der Übertragung angehalten werden (siehe Dienste oder Daemons, die bei einer Reproduktion oder Übernahme anzuhalten sind). Das hat zwei Vorteile:
Es stellt sicher, dass die Datenbanken dieser Anwendungen in einem konsistenteren Zustand übertragen werden.
Es reduziert die Rate der Dateisystemänderungen, sodass PlateSpin Migrate in der Lage ist, mit ihnen Schritt zu halten und die Übertragung abzuschließen.
Diese für mäßig aktive Systeme geeignete Methode gibt Ihnen die Möglichkeit, die Größe Ihrer Volumes auf dem Ziel-Workload anzupassen.
Die blockbasierte Live-Transfer-Methode (für Windows- und Linux-Workloads verfügbar) befähigt PlateSpin Migrate, Daten auf Blockebene zu übertragen und eine genaue Kopie des Ursprungs-Workloads zu liefern.
Für Windows-Workloads nutzt PlateSpin Migrate den Microsoft Volume Snapshot Service (VSS) (Windows 2003 SP1 und höher) mit Anwendungen und Diensten, die VSS unterstützen.
HINWEIS:Bevor Sie die Treiber für die blockbasierte Übertragung auf Windows-Ursprungs-Workloads installieren, stellen Sie sicher, dass Sie die neuesten Windows-Aktualisierungen auf dem Workload installiert haben.
Bei Linux-Workloads unterstützt Migrate lediglich die blockbasierte Datenübertragung mit einem blkwatch-Treiber. Die Migrate-Distribution umfasst vorkompilierte blkwatch-Treiber für Workloads mit den standardmäßigen Non-Debug-Kerneln unterstützter Linux-Distributionen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt E.2, Vorkompilierte blkwatch-Treiber für Linux-Distributionen.
Wenn die Workloads einen nicht standardmäßigen, einen benutzerdefinierten oder einen neueren Kernel enthalten, können Sie einen benutzerdefinierten blkwatch-Treiber für den jeweiligen Kernel erstellen. Weitere Informationen finden Sie im Wissensdatenbankartikel 7005873 (Erstellen eines benutzerdefinierten blockbasierten Linux-Kernel-Treibers).
HINWEIS:Das Bereitstellen bzw. Entfernen des blkwatch-Treibers wird im Hintergrund ausgeführt, beeinträchtigt nicht die Kontinuität und erfordert keinen Benutzereingriff und Neustart.
Sind LVM-Snapshots vorhanden, greift der blkwatch-Treiber darauf zurück. Durch Kopieren der Daten aus dem Snapshot vermeiden Sie potenzielle Konflikte durch geöffnete Dateien. Weitere Informationen finden Sie im Wissensdatenbankartikel 7005872: Migrieren und Schützen von Linux-Workloads mit LVM-Snapshots. Falls keine LVM-Snapshots vorliegen, werden die einzelnen Blöcke zur Datenübertragung nacheinander in Migrate gesperrt und wieder freigegeben.
Die blockbasierte VSS-Live-Transfer-Methode ist die bevorzugte Datentransfermethode für Windows- und Linux-Workloads.
Diese Methode ermöglicht PlateSpin Migrate, Ihren Ursprungscomputer in einer temporären Vor-Ausführungsumgebung zu starten und die Daten zu übertragen, während der Ursprung offline ist. Diese Methode ist für die Migration mit der PlateSpin Migrate-Weboberfläche nicht verfügbar.
HINWEIS:Mit der Offline-Transfermethode können die folgenden Windows Server 2003 SP0-Workloads migriert werden:
Bevor Sie Windows Server 2003-Workloads mit einer Offline-Transfermethode migrieren, gehen Sie wie folgt vor:
Bearbeiten Sie die Datei boot.ini im Workload und stellen Sie den Parameter /noexecute auf alwaysoff ein.
Starten Sie den Workload neu.
Bei der Vor-Ausführungsumgebung, die der Offline-Übertragungsmethode zugrunde liegt, wird ein Linux-RAM-Datenträger (LRD) mit einer minimalen Ausstattung an Systemdateien, Treibern und ausführbaren Dateien eingesetzt, die für einen anfänglichen, temporären Start ausreichen. Um sicherzustellen, dass das Betriebssystem des Ursprungscomputers die temporäre Vor-Ausführungsumgebung ordnungsgemäß lädt und dort fehlerfrei arbeitet, ändert PlateSpin Migrate vorübergehend seine Bootdateien und stellt ihren Originalzustand wieder her, nachdem die Vor-Ausführungsumgebung erfolgreich geladen wurde.
Mit dem RAM-Datenträger werden außerdem physische Computer in X2P-Migrationen sowie Ziel-VMs in halbautomatisierten Migrationen gestartet. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Registrieren und Ermitteln der Details für Ziel-VMs auf virtuellen Hosts mit der PlateSpin-ISO und Registrieren und Ermitteln der Details für physische Zielcomputer mit der PlateSpin-ISO.