22.7 Registrieren von Workloads und Ermitteln der Details im Migrate Agent

Mit dem Migrate Agent können Sie Ursprungs-Workloads bei PlateSpin Migrate-Servern registrieren und Details zu den Workloads per HTTPS (TCP/443) an den Server senden. Durch die Registrierung können Sie auch Workloads hinzufügen, die nicht ermittelt werden können, beispielsweise:

  • Wenn Sie den Migrate-Server in der Cloud ohne Site-to-Site-VPN bereitstellen

  • Wenn das Öffnen von Ports zur automatischen Ermittlung aufgrund von Einschränkungen im Unternehmensnetzwerk oder in den Richtlinien untersagt ist

Mit dem Migrate Agent migrieren Sie einen Windows-Workload, ohne eingehende Ports zu öffnen (z. B. SMB oder NetBIOS). Für Windows-Ursprungs-Workloads werden lediglich HTTPS (TCP/443) und ein Reproduktionsport (standardmäßig TCP/3725) in ausgehender Richtung benötigt. Für Linux-Ursprungs-Workloads müssen Sie zusätzlich noch den SSH-Port (TCP/22) öffnen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 2.6.2, Voraussetzungen für die Workload-Registrierung.

Wenn der Migrate Agent auf dem Ursprungs-Workload läuft, stellt der Ursprungs-Workload eine Verbindung zum Ziel-Workload für die Datenübertragung her. Die Richtung wird auf Serverebene gesteuert. Sie müssen die Reproduktionsport-Richtung auf dem Migrate-Server neu konfigurieren (SourceListensForConnection=False). Siehe Konfigurieren der Verbindungsrichtung für den Reproduktionsport.

Sie müssen Migrate Agent auf jedem Ursprungs-Workload installieren. Mit der Option Registrieren führt der Migrate Agent die Ermittlung lokal auf dem Workload durch und die Details werden per HTTPS (TCP/443) an den Migrate-Server gesendet. Wenn Sie den Workload registriert haben, konfigurieren Sie die Workload-Migration zur Ziel-Cloud, in der die Migrate-Server-Instanz bereitgestellt ist, in der Migrate-Weboberfläche.

Registrierte Workloads unterscheiden sich von ermittelten Workloads wie folgt:

  • Bei registrierten Ursprungs-Workloads wird der Ursprungs-Berechtigungsnachweis nicht auf dem Migrate-Server gespeichert.

  • Sie müssen den Migrate Agent verwenden, um die Windows-PlateSpin-Treiber in registrierten Ursprungs-Workloads zu installieren, aufzurüsten und zu entfernen.

  • Nach dem Löschen eines Vertrags für einen registrierten Ursprungs-Workload müssen Sie den OFX-Controller manuell aus dem Workload entfernen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Bereinigen von Linux-Workloads.

Weitere Informationen zu den Migrate Agent-Befehlen finden Sie unter Migrate Agent-Befehlszeilenprogramm.

22.7.1 Registrierung und Ermittlung von Windows-Workloads mit dem Migrate Agent

Stellen Sie vor Beginn sicher, dass der Windows-Ursprungs-Workload und die Netzwerkeinstellungen die Anforderungen für das Migrate Agent-Dienstprogramm erfüllen. Bei Windows-Workloads sind für das Migrate Agent-Dienstprogramm Administrator-Rechte zur Ausführung von Befehlen erforderlich.

  1. Melden Sie sich als Administrator beim Windows-Ursprungs-Workload an.

  2. Der TCP-Port 443 muss auf dem Workload geöffnet sein.

  3. Laden Sie das Migrate Agent-Dienstprogramm für Windows herunter. Speichern Sie die Datei MigrateAgent.cli.exe in ein geeignetes Verzeichnis auf dem Workload.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Migrate Agent-Dienstprogramm für Windows.

  4. Navigieren Sie an einer Administrator-Eingabeaufforderung zum Speicherort der Datei und rufen Sie die Befehlshilfe wie folgt auf:

    MigrateAgent.cli.exe help
  5. Registrieren Sie den Workload bei der richtigen Migrate-Server-Instanz in der Cloud. Geben Sie Folgendes ein:

    MigrateAgent.cli.exe /register /psserver=ps_dns_or_ipaddr <username> /password=<password>

    Geben Sie den Berechtigungsnachweis eines Administratorbenutzers für den PlateSpin Migrate-Server an, der berechtigt ist, einen Workload hinzuzufügen. Sie können die Option /password= mit dem Passwort bzw. die Option -pwdfile= mit einem Pfad zu einer Datei, die das Passwort enthält, verwenden oder das Passwort nicht in der Befehlssequenz angeben. Wenn Sie das Passwort nicht in der Befehlszeile eingeben, werden Sie durch das Skript zur Eingabe aufgefordert. Das Passwort wird beim Eingeben durch Platzhalterzeichen ersetzt und wird nicht in der Verarbeitungsliste angezeigt.

    Beispiel:

    Migrate.Agent.cli.exe /register /psserver=10.10.10.101 /username=jsmith /password=jspwd

    HINWEIS:Wenn Sie die öffentliche IP-Adresse des Migrate-Servers ändern, müssen Sie die IP-Adresse für jeden Windows-Ursprungs-Workload, der für den Server konfiguriert ist, mit dem nachfolgenden Befehl ändern.

    MigrateAgent.cli.exe /config /setting=psserver:<new-ps-dns-or-ipaddr>

    Beispiel:

    MigrateAgent.cli.exe /config /setting=psserver:10.10.20.202
  6. Überprüfen Sie, ob der PlateSpin-Controller läuft. Geben Sie Folgendes ein:

    MigrateAgent.cli.exe /status

    Wenn der Controller läuft, weisen die Statusberichte in etwa die folgenden Ergebnisse auf:

    Der PlateSpin-Controller-Daemon läuft und ist am Server 10.165.x.x registriert. 
    Der PlateSpin-Blockwatch-Treiber ist nicht installiert.

22.7.2 Registrierung und Ermittlung von Linux-Workloads mit dem Migrate Agent

Stellen Sie vor Beginn sicher, dass der Ursprungs-Workload und die Netzwerkeinstellungen die Anforderungen für das Migrate Agent-Dienstprogramm erfüllen. Überlegen Sie für Linux vor allem Folgendes:

  • Das Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux setzt voraus, dass auf dem Ursprungscomputer die GNU C-Bibliothek (glibc) Version 2.11.3 oder höher installiert ist.

  • Für Migrate Agent ist zur Ausführung von Befehlen Zugriff auf Root-Ebene erforderlich. Ein Nicht-root-Benutzer muss ein autorisierter sudo-Benutzer sein.

    Geben Sie für einen Nicht-root-Benutzer sudo in den Migrate Agent-Befehlen ein, um sie mit root-Berechtigungen auszuführen. Beispiel:

    sudo ./MigrateAgent -h

    Wenn Sie zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort zum Benutzernamen des Nicht-root-Systembenutzers ein, mit dem Sie angemeldet sind.

    HINWEIS:In AWS müssen Sie sudo -i und Befehle in einer Root-Shell ausführen. Führen Sie die Registrierung entspechend Abschnitt 22.7.3, Linux-Workload-Registrierung und -Ermittlung mit Migrate Agent für Workloads in AWS aus.

So registrieren Sie Linux-Ursprungs-Workloads:

  1. Melden Sie sich beim Linux-Ursprung-Workload als root-Benutzer oder als Nicht-root-Benutzer mit Zugriff auf Root-Ebene an.

  2. Der TCP-Port 443 muss auf dem Workload geöffnet sein.

  3. Laden Sie das Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux herunter. Extrahieren Sie die heruntergeladene Datei in das Verzeichnis /MigrateAgent.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux.

  4. Navigieren Sie in einem Terminal zum Verzeichnis /MigrateAgent und rufen Sie die Befehlshilfe wie folgt auf:

    ./MigrateAgent -h
  5. Registrieren Sie den Workload bei der richtigen Migrate-Server-Instanz in der Cloud. Geben Sie Folgendes ein:

    ./MigrateAgent register [-h] <ps_dns_or_ipaddr> <ps_username> [[-p <user_password>] | [-pf <passwordfile_path>]]

    Geben Sie die IP-Adresse oder den DNS-Namen für die PlateSpin Migrate-Serverinstanz in der Cloud an. Geben Sie den Berechtigungsnachweis eines Administratorbenutzers für den PlateSpin Migrate-Server an, der berechtigt ist, einen Workload hinzuzufügen. Sie können die Option -p mit dem Passwort bzw. die Option -pf mit einem Pfad zu einer Datei, die das Passwort enthält, verwenden oder das Passwort nicht in der Befehlssequenz angeben. Wenn Sie das Passwort nicht in der Befehlszeile eingeben, werden Sie durch das Skript zur Eingabe aufgefordert. Das Passwort wird beim Eingeben durch Platzhalterzeichen ersetzt und wird nicht in der Verarbeitungsliste angezeigt.

    Beispiel:

    ./MigrateAgent register 10.10.10.101 jsmith -p jspwd 

    HINWEIS:Wenn Sie die öffentliche IP-Adresse des Migrate-Servers ändern, müssen Sie die IP-Adresse für jeden Linux-Ursprungs-Workload, der für den Server konfiguriert ist, mit dem nachfolgenden Befehl ändern.

    ./MigrateAgent configure <ps_dns_or_ipaddr> <new-ps-dns-or-ipaddr>

    Beispiel:

    ./MigrateAgent configure 10.10.10.101 10.10.20.202
  6. Überprüfen Sie, ob der PlateSpin-Controller läuft. Geben Sie Folgendes ein:

    ./MigrateAgent status

    Wenn der Controller läuft, weisen die Statusberichte in etwa die folgenden Ergebnisse auf:

    Der PlateSpin-Controller-Daemon läuft und ist am Server 10.165.x.x registriert. 
    Der PlateSpin-Blockwatch-Treiber ist nicht installiert.

22.7.3 Linux-Workload-Registrierung und -Ermittlung mit Migrate Agent für Workloads in AWS

Die PlateSpin Migrate-Weboberfläche unterstützt die Migration von Amazon Web Services EC2-VM-Instanzen zu Microsoft Azure. Ein VPN ist dazu nicht erforderlich. Das Betriebssystem des Ursprungs-Workloads und die Architektur des Workloads müssen für VMs in Azure unterstützt werden. Die Migrationsanforderungen für dieses Szenario finden Sie unter Abschnitt 12.0, Voraussetzungen für Cloud-zu-Cloud-Migrationen.

Stellen Sie vor Beginn sicher, dass der Linux-Ursprungs-Workload und die Netzwerkeinstellungen die Anforderungen für das Migrate Agent-Dienstprogramm erfüllen. Für Linux-Workloads in AWS sollten Sie vor allem Folgendes in Betracht ziehen:

  • Das Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux setzt voraus, dass auf dem Ursprungscomputer die GNU C-Bibliothek (glibc) Version 2.11.3 oder höher installiert ist.

  • Für Migrate Agent ist zur Ausführung von Befehlen Zugriff auf Root-Ebene erforderlich. Ein Nicht-root-Benutzer muss ein autorisierter sudo-Benutzer sein.

    HINWEIS:Für Linux-Ursprungs-Workloads in Amazon Web Services erstellen AMI-Vorlagen automatisch ein standardmäßiges Nicht-rootSystembenutzerkonto, das für sudo aktiviert wird. Der Benutzername für dieses Konto variiert je nach AMI-Anbieter. Bei den meisten Linux-Distributionen lautet der Nicht-root-Benutzername für Amazon Linux-Images ec2-user. Für CentOS-AMIs lautet er centos. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der AMI-Anbieter-Dokumentation.

    In AWS muss ein Nicht-root-Benutzer den Befehl sudo -i ausführen, um Zugriff auf die root-Shell zu erhalten und die Migrate Agent-Befehle auszuführen. Die Eingabe von sudo in jedem Befehl des Migrate Agent-Dienstprogramms kann bei einigen Workloads Fehler verursachen.

  • Für die AWS-Anmeldung für SSH ist der lokale Pfad zur Datei mit dem privaten Schlüssel erforderlich, die Sie für das AWS EC2-Schlüsselpaar erstellt haben.

So registrieren Sie einen Ursprungs-Workload in AWS bei Ihrem Migrate-Server:

  1. Melden Sie sich beim Linux-Workload in AWS mit einem Systembenutzernamen mit Zugriff auf root-Ebene und dem lokalen Pfad zur Datei mit dem privaten Schlüssel an.

  2. Der TCP-Port 443 muss auf dem Workload geöffnet sein.

  3. Laden Sie das Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux herunter. Extrahieren Sie die heruntergeladene Datei in das Verzeichnis /MigrateAgent.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Migrate Agent-Dienstprogramm für Linux.

  4. Navigieren Sie in einem Terminal zum Verzeichnis /MigrateAgent.

  5. (Nicht-root-Benutzer) Führen Sie an der Serverkonsole den Befehl sudo -i aus. Geben Sie Folgendes ein:

    sudo -i

    Dieser Befehl stellt Sie in eine Root-Shell, wo Sie Befehle als root-Benutzer ausführen. An der Eingabeaufforderung des Terminals wird nun root anstelle Ihres Nicht-root-Benutzernamens wie ec2-user eingegeben.

    Wenn Sie von Linux zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort des Benutzernamens ein, mit dem Sie angemeldet sind.

  6. Rufen Sie die Hilfe für den Migrate Agent mit folgendem Befehl auf:

    ./MigrateAgent -h
  7. Registrieren Sie den Workload bei der richtigen Migrate-Server-Instanz in der Cloud. Geben Sie Folgendes ein:

    ./MigrateAgent register [-h] <ps_dns_or_ipaddr> <ps_username> [[-p <user_password>] | [-pf <passwordfile_path>]]

    Geben Sie die IP-Adresse oder den DNS-Namen für die PlateSpin Migrate-Serverinstanz in der Cloud an. Geben Sie den Berechtigungsnachweis eines Administratorbenutzers für den PlateSpin Migrate-Server an, der berechtigt ist, einen Workload hinzuzufügen. Sie können die Option -p mit dem Passwort bzw. die Option -pf mit einem Pfad zu einer Datei, die das Passwort enthält, verwenden oder das Passwort nicht in der Befehlssequenz angeben. Wenn Sie das Passwort nicht in der Befehlszeile eingeben, werden Sie durch das Skript zur Eingabe aufgefordert. Das Passwort wird beim Eingeben durch Platzhalterzeichen ersetzt und wird nicht in der Verarbeitungsliste angezeigt.

    Beispiel:

    ./MigrateAgent register 10.10.10.101 jsmith -p jspwd 

    HINWEIS:Wenn Sie die öffentliche IP-Adresse des Migrate-Servers ändern, müssen Sie die IP-Adresse für jeden Linux-Ursprungs-Workload, der für den Server konfiguriert ist, mit dem nachfolgenden Befehl ändern.

    ./MigrateAgent configure <ps_dns_or_ipaddr> <new-ps-dns-or-ipaddr>

    Beispiel:

    ./MigrateAgent configure 10.10.10.101 10.10.20.202
  8. Überprüfen Sie, ob der PlateSpin-Controller am Ursprungs-Workload läuft. Geben Sie Folgendes ein:

    ./MigrateAgent status

    Wenn der Controller läuft, weisen die Statusberichte in etwa die folgenden Ergebnisse auf:

    Der PlateSpin-Controller-Daemon läuft und ist am Server 10.165.x.x registriert. 
    Der PlateSpin-Blockwatch-Treiber ist nicht installiert.
  9. (Nicht-root-Benutzer) Beenden Sie die sudo -i-Root-Shell. Drücken Sie Strg+D oder geben Sie folgenden Befehl ein:

    exit

    An der Eingabeaufforderung des Terminals wird nun Ihr Nicht-root-Benutzername angezeigt, wie ec2-user.