Host-Grafik-Emulation

Die Host-Grafik-Emulation von Extra! ermöglicht Ihnen, ein Host-Grafik-Terminal zu emulieren und mit Vektor-Grafikanwendungen auf dem Mainframe zu arbeiten. Die Host-Grafik-Emulation von Extra! bietet Ihnen echte Grafik-Terminal-Emulation. Dies bedeutet, dass der Mainframe den Computer wie ein Mainframe-Grafik-Terminal behandelt. Extra! unterstützt vier Mainframe-Grafikanwendungen: AS, SAS, GDDM und GRAFPAK. Für die Emulation stehen drei Grafikmodelle zur Auswahl: 3179G bzw. 3192G, 3472G und 3270PCG.

HINWEIS:Nicht alle GDDM-Anwendungen unterstützen die Anzeigemodelle 4 und 5.

Die bei der Verwendung der Host-Grafik-Emulation von Extra! immer wieder auftauchenden Fachbegriffe werden im Folgenden erläutert. Eine Grafik-Session ist eine Terminal-Session, die Host-Grafik unterstützt. Sie bietet Optionen, die speziell mit Hostgrafikanwendungen funktionieren. Der Grafikcursor ist der Zeiger, der sich auf das Hostgrafikbild auswirkt. Er unterscheidet sich in Aussehen und Funktionsweise vom Windows-Zeiger und kann als Fadenkreuz oder Rechteck dargestellt werden.

Eigenschaften des Grafikterminals

Ein Standardterminal zeigt Textzeichen in Zeilen und Spalten an. Ein Terminalbildschirm des Modells 2 zeigt 1920 Zellen mit 24 Zeilen zu je 80 Zeichen an. In jeder Zelle kann ein Zeichen angezeigt werden, das im Zeichensatz für das Terminal definiert ist.

Diese Zeichenzellen sind jedoch nicht die kleinste Anzeigeeinheit auf dem Bildschirm. Jede Zelle besteht aus Reihen und Spalten mit Pixeln, winzigen Lichtbereichen, die einzeln ausgeschaltet und eingeschaltet werden können. Um ein Zeichen in einer Zelle zu bilden, schaltet das Terminal nur die Pixel ein, die zur Darstellung des Zeichens benötigt werden.

Ein Grafikterminal verwendet Pixel, um Zeichen oder Grafikbilder zu zeichnen. Hierzu verarbeitet das Terminal die Anweisungen von der Mainframe-Anwendung, um Bilder mithilfe von elementaren Grafikformen zu bilden. Diese Grundformen, sogenannte Primitive, bestehen aus Objekten wie Linien, Ellipsen, Bogen, Kurven oder Mustern. Wenn diese Elemente vom Grafikterminal empfangen werden, durchsucht das Terminal den Zeichendefinitionssatz und erstellt die Elemente auf dem Bildschirm, indem es die entsprechenden Pixel einschaltet.

Diese Art der Grafikgenerierung, bei der das Terminal die Primitive direkt verarbeitet, wird als Vektorgrafik bezeichnet. Diese Art der Grafikbildung wird auch als „All Points Addressable“ (APA) bezeichnet.

Hostgrafikanwendungen haben zwei Ebenen: eine Textebene und eine Grafikebene.

Die Textebene enthält den Text der Anwendungsoberfläche, wie Menüs, Befehlslisten und Anzeigezeichen. Die Grafikebene enthält ein Bild und den Platz um das Bild herum.

Die Textebene überlagert die Grafikebene, um das Bild zu formen, das Sie im Anzeigebereich sehen. Die Textebene kann sowohl transparenten Text (sodass die Grafik darunter sichtbar ist) als auch nicht transparenten Text enthalten (der die Grafik überlagert). Diese Ebenen haben die gleiche Größe. Auf einem IBM 3179G-Standardterminal beträgt die Größe 720x384 Pixel.

Ladbare Symbole

Ladbare Symbole, auch Grafiksymbolsätze genannt, sind Sätze von Symbolen mit einer Größe von bis zu 32x32 Pixeln, die als kleine, einzelne Bitmaps behandelt werden.

Ladbare Symbole können auf verschiedene Weisen verwendet werden. Sie können in der Grafikebene oder der Textebene angezeigt werden. In der Grafikebene werden sie oft als Grafiksymbolsätze bezeichnet und können als Marker, Füllmuster oder benutzerdefinierter Text verwendet werden. In der Textebene werden sie als Programmsymbole bezeichnet und als benutzerdefinierter Text verwendet. In beiden Fällen werden die Symbolsätze in einer Mainframe-Hostgrafikanwendung erstellt und dann auf das Grafikterminal heruntergeladen. Die Anwendung wählt dann ein Symbol oder eine Gruppe von Symbolen aus, die in der Text- oder Grafikebene angezeigt werden sollen.

Echte Grafikterminalemulation

Mit der Grafikterminalemulation können alle Primitive genau wie auf einem IBM-Grafikterminal angezeigt werden, zum Beispiel wie auf einem 3179G- oder 3472G-Terminal. Primitive wie Linien, Ellipsen, Bogen, Muster und ladbare Symbole werden richtig gerendert und so skaliert, dass sie in das Terminalfenster auf dem Bildschirm passen. Dies ist wichtig, da bestimmte Mainframe-Grafikanwendungen nur auf Terminals mit bestimmten Anzeigeeigenschaften ordnungsgemäß funktionieren. Mit diesem Programm kann das Display wie ein IBM 3179G, 3192G, 3472G oder 3270PCG angezeigt werden.

Die Fenstergröße für die Terminalemulations-Session stimmt möglicherweise nicht mit der für die Anzeige (3179G oder 3472G) konfigurierten Größe überein. Wenn die Fenstergröße erheblich von den Proportionen der konfigurierten Anzeigeauflösung abweicht, kann das Bild gestreckt oder gequetscht aussehen, da die Bildgröße an das Terminalfenster angepasst wird. Die Extra!- Anzeigeschriftarten ermöglichen die ordnungsgemäße Anzeige der Grafiken.

Damit die Grafiken richtig angezeigt werden, wählen Sie in der Grafik-Session im Dialogfeld „Einstellungen“ unter „Schriftarten“ den Eintrag „ATM Graphics“ aus.

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